Die Anfänge der Narrenakademie
Fragen wir nach dem Gründungsdatum der Akademie, so sind ihre Mitglieder schnell mit einer Antwort bei der Hand. Sie nennen das Jahr 1554. Damit wäre die Dülkener Narrenakademie zweifelsohne eine der ältesten bis heute bestehenden närrischen Vereinigungen Deutschlands, wenn nicht gar Europas.
Allerdings fehlen dafür die historischen Belege. Diese finden sich erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts, als erstmalig in Köln der Begriff Dülkener Kakademie auftaucht. Da wird sie als Idee historisch fassbar, als Institution einige Zeit später. Sie konserviert seither etwas von dem Zweifel gegenüber der Vernunft, der sich seit dem Ende des 15. Jahrhunderts zu artikulieren beginnt. So scheint es nicht zufällig zu sein, dass gerade im Zeitalter des Rationalismus und der Aufklärung die Narrenakademie auftaucht. Ihr unveränderter Reiz liegt bis heute im Angebot der Entlastung vom Ernst des Lebens. Es ist alles ernst, aber man muß es nicht so nehmen. So könnte man ihren Wahlspruch heute fassen
Die Verleihung des närrischen Doktortitels war das herausragende Merkmal bei den Aktivitäten. Daneben nahm die Pflege des geselligen Zusammenseins breiten Raum ein. Mit beiden traf sie auf Resonanz weit über Dülken hinaus, und so finden wir bis heute illustre Namen, die zu ihren Mitgliedern zählten und zählen, wie z.B. der umworbene J. W. von Goethe, Konrad Adenauer, Wernher von Braun, Berti Vogts, Udo Jürgens, Konrad Beikircher oder Ulrich Walter.