Das Geheimnis

Zum Tiefsten, was die Narrenakademie bewahrt, zählt das Unaussprechliche. Unvordenklich wie ihre Anfänge sind auch ihre Inhalte. Sie bleiben selbst den Narrenakademikern größtenteils verschlossen. Doch damit lässt sich gut leben. Jedenfalls für die, denen das Schreiben und Lesen nicht der Fall gewesen. Schließlich gibt es ja Borstenvieh und Schweinespeck. Bekanntermaßen des Lebens Zweck. Und mit Vergnügen zu singen.

Oder steckt doch mehr dahinter? Das Sokratische scio nescio, die mittelalterliche docta ignorantia, das gelehrte Nichtwissen?

Wir wissen es nicht. Aber wollen wir es überhaupt wissen? Ja, denn deshalb versammeln sich die Voyeure der Wahrheit im narrenakademischen Senat monatlich, um ein wenig vom Schleier des Geheimnisses zu lüften, wohl wissend, dass wiederholtes Scheitern durchaus seine Reize hat. Immerhin ist es der tautologische Anfang eines Neubeginns. Klingt gelehrt und wiederum ein wenig geheimnisvoll. Oder?

Für die Gestaltung der Tafel wurde das Formular der Ehrenmitgliedsurkunde aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts verwendet.