Der Hut

Ein Hut ist keine Mütze, kein Helm und kein Schiffchen. Das von Narrenakademikern getragene Tönnchen ist allenfalls ein oben abgeschnittener Hut. Sprachgeschichtlich stammt der Hut vom „huot“ und hat etwas zu tun mit Schutz, Obhut und dem Hüten. Aber ein Hut kann viel mehr. Er schützt natürlich, aber er wärmt auch und kühlt. Der weltweit berühmteste wird in Ecuador mühevoll hergestellt und heißt deshalb Panama-Hut. Ein Hut ziert, er wird gerne vergessen, auf ihm wird gerne gesessen und er deutet hin auf eine Zugehörigkeit zu einer wie immer auch gearteten Gruppe von Menschen. Ein Hut gehört laut Sozialdekret dazu und nur wer einen Hut trägt, gehört dazu. Man sollte deshalb bei der Dülkener Narrenakademie auf der Hut sein, den Hut – genauer gesagt den Doktorhut – zu bekommen. Dies geschieht üblicherweise nur einmal im Jahr im Verlauf einer feierlichen Promotion mit der möglichst erschöpfenden Beantwortung von drei hochkomplexen Fragen. Gelingen trotz größter Bedenken der gesamten anwesenden Spiritualität die Lösung und die Bestätigung der sorbischen Weisheit: „Manchen ist es schon bekannt, nicht im Hut steckt der Verstand.“, dann erhält der Kandidat eine Urkunde, den Titel und endlich auch den Hut mit dem respektvollen Hinweis des Rectors : „Unter einem alten Hut ist oft ein guter Kopf.“

Übrigens, der neue Doktorhut passt dem Träger jedes Mal ganz genau.

Wie das möglich ist?

Für die Gestaltung der Tafel wurden Teile des Formulars der Doktorpromotion von 1799 verwendet. Abgebildet sind ferner die verschiedenen Kopfbedeckungen der Senatoren (von links nach rechts): Tönnchen mit eingesticktem jungen Mond und Steckenpferd, Senatorenmütze, Doktorhut.