Bauhistorische Untersuchung
Die Narrenmühle ist eine Bockwindmühle, die 1809 erbaut und bis 1900 als Getreidemühle betrieben wurde. Die ehemalige Bezeichnung der Mühle war Holtz’sche Mühle. Bauspuren lassen erkennen, dass die Mühle 1809 aus bereits an anderer Stelle eingesetzten Bauteilen errichtet wurde und somit wesentliche Elemente der Mühle ursprünglich um 1700 zu datieren sind. Mühlen des gleichen Bautyps finden sich heute auf deutscher Seite an zwei weiteren Standorten sowie auf holländischer Seite im Gelderland fünfmal. Zwischen 1809 und 1900 haben mehrere Modernisierungen stattgefunden. So wurde die Mühle mit einem zweiten Mühlensteinpaar und einem gusseisernen Wellenkopf versehen. Seit 1912 wurde an der Mühlentechnik und der Konstruktion nichts mehr verändert. Der historische Wert der Mühle ist deshalb hoch bis sehr hoch einzustufen. 1912 und 1950 wurde die Mühle als Museum umgebaut und das Mühlenhaus für die Jahrhunderte alte Narrenakademie eingerichtet. Die Bauteile aus dieser Periode sind ebenfalls als denkmalwürdig einzustufen.
Der Mühlenkasten (Mühlenhaus) und die Mühlentechnik sind vollständig im Original erhalten. Weil die Mühle seit 1900 nicht mehr in Betrieb war, ist von der alten Mühle sehr viel erhalten geblieben. Die Symbole der Narrenakademie und die schmalen roten und grünen Bretter verleihen der Mühle einen besonderen Anblick. Diese Bauteile sind jedoch nicht alt.
Vorgeschlagen wird die Mühle präzise und in historischer Weise zu restaurieren, wobei so viel wie möglich von der alten Materie erhalten werden soll.
Bei der Farbgestaltung an der Außen- und Innenseite gibt es eine große Auswahl. Früher hatte die Mühle andere Farben. Empfohlen wird die alten Farbschichten genau zu untersuchen. Danach kann man ein Farbkonzept für die Mühle ausarbeiten, wie sie in der Zukunft aussehen soll.
Das originale Baujahr der Mühle ist ungefähr 1700. Mit einer dendrochronologischen Untersuchung (Baumringdatierung) ist es möglich, die Balken der Mühle exakt zu datieren.